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Gedanken zu Ostern

Ostern 2025

Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab.
Der erste Satz des heutigen Evangeliums. Schade, dass keine Namen erwähnt
werden. Was bin ich dankbar für diese Frauen! Die Jünger hatten sich versteckt, aus Angst, waren ratlos irgendwo unterwegs, gingen fischen, um körperlich zu überleben.
Das war alles zu viel für die Männer. Nichts wie weg hieß es für sie nach der Gefangennahme Jesu – trotz allem, was sie ihm versprochen hatten.
Anders die Frauen: Sie waren dabei geblieben, waren bei Jesus geblieben bis zum Schluss, vielleicht auch in einigem Abstand. Aber sie waren da.
Und nach seinem Tod: Sie verstecken sich nicht. Sie bereiten wohlriechende Salben zu, um den toten Jesus zu salben. Und mit denen gehen sie zum Grab, wie es vorhin hieß.
Danke, ihr Frauen, dass ihr das gemacht habt.
Der blutgetränkte Karfreitag konnte euch nicht davon abhalten, jener Tag, der so furchtbar für euch gewesen sein muss, dass ihr eigentlich hättet sagen können: Jetzt müssen wir an etwas anderes denken. Etwas machen, was uns wieder ablenkt und an die schönen Seiten des Lebens denken lässt. Nein, ihr habt das alles ausgehalten, was der Karfreitag mit sich brachte, und wolltet dieses wunderbare Zeichen der Liebe schenken.
Betriebswirtschaftlich gesehen – und da sind wir in unseren Breiten absolute Spezialisten - absoluter Unsinn. Aber Gott sei Dank siegt bei euch die Logik der
Liebe. Jene Logik, die ihr bei Jesus kennengelernt hattet. Diese ist es, die euch mit euren Salben aufbrechen lässt. Und dadurch gewissermaßen in die Arme der Engel, die euch die Botschaft der Auferstehung verkünden. Vielleicht kommt man mit ihnen nur in Berührung, wenn man sich in allen Karfreitagen des Lebens einen Funken der Liebe bewahrt hat. Zweifellos nicht immer einfach. Ihr Frauen seid uns da Vorbild.
Wir stehen irgendwie in ähnlichen Zeiten, scheint mir. Viele schauen keine Nachrichten mir, es wird ihnen alles zu viel. Zu viel an Not und Elend. Wie auch immer: Ich wünsche uns diesen Funken der Liebe, der uns aufbrechen und das an Gutem noch tun lässt, was wir tun können, wie die Frauen. Betriebswirtschaftlich kann einem das sinnlos erscheinen, allenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein, ein Tropfen, der bald verdunstet. Er steigert auch nicht das Bruttosozialprodukt. Aber
irgendwie scheint es mir, dass dieser Funke der Liebe uns die Nähe der Engel bringt, die uns sagen: Hier seid ihr falsch und doch richtig. Den Toten findet ihr hier nicht, allenfalls können wir euch verkünden: Der Tote ist auferstanden, er lebt, bei Gott. Gott steht auf seiner Seite. Die Liebe hat gesiegt, sie hat im Letzten die Macht.
Vergesst das nie, auch wenn euch die Mächtigen in den Hauptstädten dieser Erde durch ihr Handeln das Gegenteil weiß machen wollen. Ja, danke, ihr Frauen, die ihr euch mit euren Salben auf  den Weg zum Grab gemacht habt, danke für euren Mut,
für eure Liebe in für euch so schwierigen Zeiten.

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