Ortsverbände

Was bedeutet Ostern noch?

Ansprache Dialog mit Gemeindereferent Clemens Kiefer:

Peter: Hallo Clemens, was machst du hier?

Clemens: Ich wollte dir, auch im Namen der Erstkommunionkinder, frohe Ostern wünschen.

Peter: Danke, das ist nett von euch, wünsche ich euch auch. Clemens, was gibt es denn morgen bei dir Gutes zum Essen?

Clemens: Aber Herr Pfarrer, diese Frage passt ja wohl an dieser Stelle überhaupt nicht. Da verkündest du die frohe Botschaft, dass Jesus auferstanden ist, und fragst, was ich morgen zum Essen koche?

Peter: Denkst du, dass das heute noch jemand interessiert, dass Jesus auferstanden ist? Was sollen die Menschen damit anfangen? Mag ja schön sein für Jesus, die Menschen gönnen es ihm auch, falls das alles wirklich stattgefunden hat. Wenn, dann hat er es wirklich verdient. Aber Kochrezepte interessieren die Menschen mehr. Man bringt ja wirklich auch gerne mal was Neues auf den Tisch. Oder zumindest Altes mit vegetarischem Zusatz.

Clemens: Ich finde, die Osterbotschaft, so alt sie nun auch schon ist, gehört immer wieder auf den Tisch. War ja auch für die Jünger und die Frauen etwas Neues. Ein neues Kochrezept für ihr Leben, wenn du so willst. Gab ihrem Leben eine neue Würze. Ihr kleines Leben, und das war wesentlich kürzer als das unsere heute, meist so um die 40 Jahre, bekam einen neuen Geschmack: Sie spürten: In unserem Leben steckt Ewigkeit drin. Das fühlt sich ganz anders an als wenn auf dem Friedhof Endstation ist. Nein, es geht weiter. Und was die Menschen aus Liebe gedacht, geredet und getan haben, das ist nicht einfach vergessen, nein, das geht mit in die Ewigkeit.

Peter: Wenn du das so sagst, erinnerst du mich an etwas, was mir manchmal Leute sagen, die einen lieben Menschen verloren haben: „Also wenn ich meinen Glauben nicht hätte,“ sagen sie, „ich würde verzweifeln.“ Manche haben offenbar doch verstanden, wie viel Hoffnungssalz die Osterbotschaft in unsere Alltagssuppe bringen kann. Und weist du, was ich noch gelesen habe? Einen Satz, den ich seitdem nicht mehr vergesse: Aus der Geschichte wissen wir, dass gerade die Christen am meisten für das Diesseits taten, die sich auch am eingehendsten mit dem Jenseits befassten. Stammt von einem Dichter.

Clemens: O je, liest du aber gescheite Dinge.

Peter: Ja, manchmal schon. Die Osterbotschaft, die Botschaft vom Leben, ist nicht nur etwas für den Friedhof, sondern auch für das ganze Leben hier auf der Erde. Der Dichter meint: Wer die Osterbotschaft wirklich in sich aufnimmt, wer sein Inneres davon berühren lässt, der setzt sich schon auf der Erde für ein gutes Leben ein. Brauchen wir doch, solche Leute, oder meinst du nicht?

Clemens: Natürlich brauchen wir die, auch in Maikammer und überall dort, wo die Menschen leben, die heute abend hier sind oder an den Empfansgeräten mit uns feiern. Menschen, die die Osterbotschaft nicht nur hören, sondern sich von ihr in Bewegung bringen lassen für eine bessere Welt.

Peter: Siehst du, Clemens. Was kochst du morgen zum Essen? Ostern ist ein gutes Essen

Clemens: und einen guten Tropfen wert.

Beide: In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und euch allen frohe Ostern.

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