„Großregion der Menschen,
nicht der politischen Institutionen“
„4Grenzlandtreffen“ der KAB in Kaiserslautern arbeitete Chancen und Herausforderungen heraus
Kaiserslautern/ Großregion. Ein „4Grenzlandtreffen“ von ehren- und hauptamtlichen Vertreterinnen und Vertretern der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegungen (KAB) aus der Wallonie, Luxemburg, Lothringen und deutschen Bewegungen fand am 22. April 2015 im Edith-Stein-Haus Kaiserslautern statt. Referent war Wolfgang Lerch, Beauftragter des Vizepräsidenten des Wirtschafts- und Sozialausschusses der Großregion (WSAGR). Die Tagung wurde von Thomas Eschbach (Referat Seelsorge in der Arbeitswelt im Bistum Speyer) sowie von Martin Mohr (Bezirkssekretär im KAB-Diözesanverband Trier) geleitet.
„Am Deutlichsten erkennt man die alltägliche Bedeutung der 11,5 Mio Einwohner starken Großregion an der Zusammenarbeit auf dem Arbeitsmarkt“, so Wolfgang Lerch; „über 210.000 Menschen sind jeden Tag Grenzgänger.“ Auch beim täglichen Einkaufen, dem Wohnen und dem Kulturgenießen sei die Großregion längst Wirklichkeit. „Es ist dabei wichtig, dass die Großregion in erster Linie eine von Menschen gelebte Großregion sein muss und nicht eine der Politik und Wirtschaft“, machte Wolfgang Lerch deutlich; „daher ist das KAB-Jahresthema ‚Gut wirtschaften‘, das den Menschen wieder in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handelns rückt, von zentraler Bedeutung“.
Wolfgang Lerch machte dann aber auch deutlich, dass es ein seit der Wirtschaftskrise nochmals verstärktes Auseinanderdriften in der Bevölkerungsentwicklung, der wirtschaftlichen Entwicklung und beispielsweise auch der Arbeitslosigkeit zwischen den einzelnen Regionen gibt. „Es gibt jedoch ganz unterschiedliche Kompetenzen und verschiedene politische Handlungsspielräume“, führte Wolfgang Lerch weiter aus, „das macht länderübergreifende Problemlösungen schwierig.“
Die Teilnehmer aus der belgischen Provinz Luxembourg brachten ein, dass gegen die Austeritätspolitik eine breite Bewegung u.a. der Christlichen Gewerkschaft und der MOC (KAB) kämpft. „Noch in den 90er Jahren war das luxemburgische Abitur im Ländervergleich sehr hoch angesehen und heute ist Luxemburg in der Grundausbildung das Schlusslicht in der Großregion“, klagt Frank Dimmer, Referent im Grand Seminaire Jean XXIII, Luxemburg.
Für die Teilnehmer/innen aus den KAB-Diözesanverbänden Speyer, Trier und Aachen war unter anderem die Erkenntnis wichtig, dass das „Duale Ausbildungssystem“ in den Nachbarländern der Großregion praktisch keine Rolle spielt. Und was die Leiharbeiter angeht, überraschte es positiv, dass sie in Frankreich 10% mehr Lohn als „normale“ Angestellte oder Arbeiter verdienen.
„Die Politik in der Großregion ist stets herausgefordert, auf wirtschaftliche, arbeitsmarktpolitische und gesellschaftliche Entwicklungen in ihrem Einzugsbereich immer neu zu reagieren“, fasste Wolfgang Lerch zusammen. Weitere Informationen: www.granderegion.net
Trier, 24.04.2015
Martin Mohr
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