Ortsverbände

 

Schöne neue Arbeitswelt 4.0 – Chancen und Risiken für Frauen und Männer durch die Digitalisierung

so lautete der Titel des KAB-Herbstseminars, mit dem der Diözesanverband am 23. November  beim Ortsverband Böhl-Iggelheim zu Gast war. Die Referentin, Frau Monika Kreiner, arbeitete die verschiedenen Aspekte dieses enormen Wandels sehr anschaulich heraus.

Was bedeutet nun Arbeit bzw. Industrie 4.0 ?

Die erste Massenproduktion durch Maschinen im 18. Jahrhundert bezeichnet man als Industrie 1.0. Durch die Einführung der Elektrizität als Antriebskraft kam es zur zweiten industriellen Revolution mit Akkord- und Fließbandarbeit, Industrie 2.0 genannt. Industrie 3.0  bedeutet ab den 1970iger Jahren die zunehmende Automatisierung und den vermehrten Einsatz von Computern.

Wir befinden uns nun in der 4. industriellen Revolution mit der sehr umfassenden Digitalisierung der Arbeit und aller Lebensbereiche.

Chancen oder Risiken? Diese Frage stellte sich nun anhand des Vortrags und während der engagierten Diskussion der TeilnehmerInnen.

Flexible Arbeitszeiten z.B. durch Home-Office klingt erst einmal positiv, da es nach selbstbestimmter Arbeit klingt und z.B. für Menschen die Kinder erziehen oder Angehörige pflegen eine Chance auf Berufstätigkeit ist. Allerdings bedeutet es auch eine Entgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit.

Ein Arbeitsmodell ist der ganz frei Arbeitende, der sich um Projekte bewirbt, die Firmen weltweit ausschreiben. Hier stellt sich die Frage nach dem Status- Arbeitnehmer oder Selbstständiger? –  und nach der sozialen Sicherung.

Arbeitsplätze, in denen vorwiegend Frauen tätig sind, z.B. im Handel , werden wegfallen durch Kassen, bei denen der Kunde die Ware selbst einscannt bzw. die Entwicklung ist schon soweit fortgeschritten, dass es möglich ist, die Ware beim Ablegen in den Einkaufskorb zu registrieren.

Ein weiterer Punkt ist die die zunehmende Kontrolle der Arbeitnehmer. Dem Arbeitgeber ist es möglich, jede Tätigkeit  des Arbeitnehmers am PC zu beobachten. Besonders negativ berührt hat die Teilnehmer das Beispiel von Amazon. Dort tragen die MitarbeiterInnen elektronische Armbänder, die jeden ihrer Schritte registrieren, auch den Gang zur Toilette oder eine kurze Pause.

Am Ende des Abends war man sich einig, dass Chancen durchaus gegeben sind, sofern die ArbeitnehmerInnen die Flexibilität selbst gestalten können. Auch die Möglichkeit, die Arbeit durch massive Arbeitszeitverkürzung besser zu verteilen, wäre gegeben. Eine grosses Problem  ist auch die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme. Antwort auf diese Frage zu finden ist dringend geboten, es wird aber in der allgemeinen Öffentlichkeit viel zu wenig darüber diskutiert. Die Politik ist hier aufgefordert zu handeln um tragfähige Lösungen zu finden und unsere Systeme zukunftsfest zu machen.

 

Inge Joly

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